Der Vorverkauf für Fachbesucher*innen hat begonnen! Unser Vorverkauf für alle anderen Besucher*innnen startet am 13. Februar!
Eine Person in einem gelben Schutzanzug kniet auf dem Boden und ist über und über mit grünem Schleim bedeckt. Die Person ekelt sich sichtlich. Zwei weitere Personen versuchen den Schleim zu säubern und die vollgeschleimte Person zu beruhigen.
© Maximilian Borchardt

Body Boom Boom Brain

PINSKER + BERNHARDT
#Jugendtheater
Wann: Fr 21.04. 20:15 Uhr
Sa 22.04. 17:00 Uhr
Mo 24.04. 11:00 Uhr
Wo: Theater an der Parkaue / Bühne 4
Altersempfehlung: 12+ (ab 6. Klasse)
Dauer: 70 Minuten (ohne Pause)

Über

Dieser Moment, in dem alles aus dem Ruder läuft, wo du am liebsten abhauen oder in einem Lavasee untertauchen willst. Wenn die Ohren heiß werden, der Kopf rot anläuft und die Hände nicht mehr wissen wohin. Willkommen im Universum der fucking P*b*rt*t. Wäre echt nett, wenn mal jemand helfen würde. Wenn das behaarte Bein eine klare Ansage machen könnte, wie die Arme ganz lässig in den Hosentaschen verschwinden. Aber nein, eh alles zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn oder merkwürdig verfärbt. Ja, glotzt Ihr nur!

PINSKER+BERNHARDT laden alle ab 12 Jahren ein, die fucking P*b*rt*t als den ultimativen Brain-Body-Killer aller menschlichen Zustände zu ergründen. Das Theater wird dafür zum Laboratorium, in dem wachsende Pickel und Schamhaare das Kommando übernehmen, während das Personal versucht, diesem absurden Spektakel auf den Grund zu gehen.

PINSKER+BERNHARDT studierten Choreografie und Performance sowie Angewandte Theaterwissenschaft. Sie waren Teilnehmer*innen der internationalen Forschungsresidenz next generation workspace. 2018 haben sie sieben Monate in einer Vermittlungsresidenz am Mousonturm szenisch zum Thema „Die Lust am Nicht-Verstehen“ geforscht. In der Spielzeit 2019/2020 waren sie Artists in Residence am Hessischen Landestheater Marburg.

Mehr Informationen zur Inszenierung findet ihr hier.

Nachgespräche

Nach allen Vorstellungen finden direkt im Anschluss mehrere Nachgespräche statt, die maximal 90 Minuten dauern. Die Aufteilung auf die Gespräche erfolgt vor Ort. Es gibt für dieses Gastspiel immer auch ein Gespräch in Englisch (oder mit englischer Dolmetschung) sowie räumlich barrierefreie Angebote. Informationen zu den Moderator*innen findet Ihr hier.

Beteiligte

Performance: Wicki Bernhardt, Frithjof Gawenda, Johannes Karl
Konzept, künstlerische Leitung: Janna Pinsker und Wicki Bernhardt
Bühne und Objekte: Arnita Jaunsubrēna
Kostüme: Martha Pinsker
Musik: Jan Preißler
Lichtdesign: Hendrik Borowski
Soundtechnik: Max Smirzitz
Künstlerische Mitarbeit: Maria Werner
Produktionsleitung, Öffentlichkeitsarbeit, Grafik: Martin Bien

Eine Produktion von PINSKER+BERNHARDT in Koproduktion mit dem Künstler*innenhaus Mousonturm im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main und dem Jungen Nationaltheater Mannheim. Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Koproduktionsförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie der Stiftung der Nassauischen Sparkasse für Kultur, Sport und Gesellschaft und durch f.f.m – Freunde und Förderer des Mousonturms. PINSKER+BERNHARDT wird unterstützt durch die Mehrjahresförderung des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main. Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Künstler*innenhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz (Aventis Foundation, BHF BANK Stiftung, Crespo Foundation, Dr. Marschner-Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main).

Votum

Die Pubertät als Bühne

Wenn die Schamhaare an unangenehmen Stellen anfangen zu sprießen, Pickel sich schmerzhaft unter der Haut nach außen bohren, die Achseln beißend riechen, wenn Eiter aus den Poren schießt, und die Schwellkörper in unpassenden Momenten anschwellen, wenn Heiterkeit zu Trauer umswitcht, ja dann bist du in der Pubertät. Alles unangenehm, peinlich und zu sehen in „Body Boom Boom Brain“ von PINSKER+BERNHARDT.

Hier ist der Hauptdarsteller der Bühnenraum selbst. Mit der Erwartung, ein modernes Tanzsolo zu erleben, wird das jugendliche Publikum im Foyer empfangen. Doch schnell stellt sich heraus, dass etwas nicht stimmt. Vermeintliches Personal des Theaters huscht nervös durchs Foyer. Dann die Ansage: Die Vorstellung verzögert sich, da etwas Undefinierbares aus der Bühnendecke bis in den Zuschauerraum gewachsen ist. Es wird abgeklebt, abgesperrt und ausgemessen, um irgendwie das Tanzsolo noch zu retten, doch von Mal zu Mal wächst etwas Merkwürdiges aus dem Boden, aus der Wand oder aus der Decke. Nachdem der Schlauch, der sich aus der Decke drückt, als Schamhaar etabliert wird, beginnt der Raum ein Eigenleben zu führen. Eine bunte Plane, die sich mit Hilfe der Performer*innen durch den Tanzboden drückt und über die Bühne wandert, wird vor dem inneren Auge zu einem schmerzhaften Pickel. Abstrakter wird es, wenn ein ferngesteuertes kleines Fahrzeug mit Herzluftballon auf die Bühne fährt. Aus seinem Lautsprecher dröhnt „Sexual Healing“ und bedrängt das Publikum in der ersten Reihe. Wie die durch die Pubertät Gegängelten, kämpfen die Darsteller*innen mit jeder neuen Veränderung. Da helfen auch nicht die Deosprays unter den Zuschauersitzen.
Diese Regie-Idee, den Bühnenraum in den Ausnahmezustand Pubertät zu versetzen, ist unfassbar klug und macht unheimlich viel Spaß.

Malte Andritter

Inhaltswarnung

sensorische Trigger

  • Geruch durch Nebel, Sprüh-Deo
  • Einsatz von Stroboskop
  • interaktive Elemente/ Elemente, wo das Publikum miteinbezogen wird